Durch Übergewicht zum Pflegefall

Es ist nicht nur ein optisches Thema sondern kann zu einer ernsten Gesundheitsgefahr werden: Übergewicht.  Das Thema ist nahezu allzeit präsent und liefert gerade in Anbetracht des angeschlagenen Gesundheitssystems neuen Zündstoff. Denn mehr als jeder Dritte Deutsche ist stark übergewichtig. Betroffene haben nicht mir mit Einschränkungen in ihrem Alltag zu kämpfen, sondern ihnen drohen ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen.

Es wurde bereits in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass Übergewicht einen direkten Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System und verschiedene Organe hat. Der Hang zum Übergewicht soll laut einiger Mediziner sogar im Erbgut nachweisbar sein. Das würde bedeuten, dass manche Menschen aufgrund „schlechter Gene“ ihr Leben lang auf ihre Ernährung achten müssen.

Ab wann spricht man von Übergewicht?

Zu Beginn ist festzuhalten, dass nicht jeder, der aus eigener Sicht ein paar Kilos zu viel mit sich herum trägt, direkt als übergewichtig gilt. Ob Ihr Gewicht sich in einem gesunden rahmen bewegt, können Sie durch den Body-Mass-Index ermitteln. Dieser gibt das Verhältnis aus Körpergröße und Gewicht an, berücksichtigt dabei jedoch nicht die Fett- und Muskelanteile des Körpers.

Mit einem BMI von unter 18,4 gilt man als leicht untergewichtig und ab 25 als leicht übergewichtig. Nicht zu vergessen ist, dass wir im Alter automatisch an Muskelmasse verlieren und die BMI-Grenzen etwas nach oben korrigiert werden. Wenn Sie mit Mitte Fünfzig nicht mehr das gleiche Gewicht wie mit Fünfundzwanzig haben, ist das vollkommen normal und hat nichts mit Übergewicht zu tun.

Risiken und Erkrankungen als Folge

Ab wann spricht man von übergewicht

Übergewicht entsteht nicht über Nacht und kann zahlreiche Gründe haben.
Meist sind die Ursachen vielseitig, aber immer das Resultat eines Energieüberschusses.

Zu den häufigsten Gründen zählen:

– eine ungesunde Ernährung
– zu wenig Bewegung
– unregelmäßigen Essenszeiten (die zu Heißhunger oder Dauer-Snacken führen)
– emotionales Essen (Binge Eating)

Übergewicht erhöht das Risiko für zahlreiche Begleiterkrankungen. Darunter fallen Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, aus denen sich ein Herzleiden entwickeln kann, eine Fettleber und Diabetes.

Vor allem die höhere Blutmenge, die wesentlich mehr Körpergewebe mit Sauerstoff versorgen muss, belastet das Herz-Kreislauf-System. Betroffene leiden zudem häufig unter Kurzatmigkeit bzw. Atemnot bis hin zu nächtlichen Atemaussetzern, die durch das zusätzliche Gewicht auf die Lunge verursacht werden.

Durch den meist hohen Zuckerkonsum entwickelt sich eine Diabetes, da die Bauchspeicheldrüse nach mehreren Jahren im Zucker (bzw. Zuckerersatzstoff-) -Rausch nicht mehr in der Lage ist weiteres Insulin zu produzieren.

Körperliche Einschränkungen

Die körperliche Verfassung sowie das Wohlbefinden wird durch starkes Übergewicht erheblich eingeschränkt. Betroffene haben keine bis wenig Ausdauer und haben schon bei alltäglichen Bewegungen wie Treppensteigen oder dem Gang zum Supermarkt Probleme.

Der Druck auf Füße und Gelenke führt dazu, dass unnötige Bewegungen vermieden werden.Dadurch ergibt sich jedoch ein Teufelskreis, der im schlimmsten Fall dazu führt, dass stark übergewichtige Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags Unterstützung und Pflege bedürfen.

Einschränkungen in der Lebensqualität

Neben den gesundheitlichen Problemen werden Übergewichtige häufig wesentlich früher mit Herausforderungen im sozialen Umfeld konfrontiert. Für Waagen und günstige Möbel gilt es, die vom Hersteller vorgegebene Gewichtsgrenze zu beachten, die vor allem bei großen Menschen (über 1,8 m) schnell erreicht ist.
Die Auswahl an trendiger Mode reicht bis Gr. 44.

Danach werden Betroffene nur noch in Übergrößengeschäften fündig oder müssen ihre Kleidung selbst nähen. Als wäre das nicht genug, werden Ausflüge mit Familie und Freunden durch abwertende Blicke und Kommentare des (meist unbekannten) Umfeldes begleitet, durch die sich viele mehr und mehr aus dem sozialen Leben zurückziehen.

Tipps um Übergewicht zu bekämpfen

Tipps gegen übergewicht

Um dem eigenen Übergewicht den Kampf anzusagen, ist es wichtig die Ursachen dafür zu erkennen. Haben Sie einen stressigen Alltag zu bewältigen und kaum Zeit, sich eine gesunde Mahlzeit vorzubereiten oder Sport zu treiben?
Oder trösten / entspannen Sie sich abends vor dem Fernseher mit Schokolade, Chips & Co.?

Emotionales Essen und Snacken zwischen den Mahlzeiten sind neben flüssigen Kalorien aus Säften und Soft-Drinks der häufigste Auslöser für Übergewicht. Um diese Gewohnheiten zu verändern, müssen sie sich aber erst einmal darüber bewusst sein, was falsch läuft.

Ernährungsumstellung

Eine Ernährungsumstellung passiert nicht von heute auf Morgen. Die meist schlechten Gewohnheiten haben sich über Jahre etabliert und sind dementsprechend schwer abzulegen. Dazu zählt nicht nur ein bewussterer Umgang mit dem eigenen Körper und der Ernährung, die wir ihm zuführen. Durch die ungesunde und meist einseitige Ernährung sind die Geschmacksnerven nicht mehr trainiert.  Umstellungen auf Salat und Sprudelwasser sind zum Scheitern verurteilt.
Sie sollten daher einen Schritt nach dem anderen gehen.

Reduzieren Sie beispielsweise zuerst die süßen Getränke und ersetzen diese durch Wasser oder ungesüßten Tee. Dann geht es den Zwischenmahlzeiten an den Kragen.
Und wenn Sie bereits nach einigen Wochen erste Erfolge sehen, können Sie sich den Hauptmahlzeiten widmen und ausprobieren, welche gesünderen Alternativen Ihnen schmecken. Diese werden sie auch langfristig beibehalten können.

Cardio- oder Krafttraining

Egal ob Krafttraining im Fitness-Studio oder ein lockerer Spaziergang mit dem Partner oder Schwimmen mit der Freundin. Wer abnehmen will, muss sich bewegen. Da stark Übergewichtige häufig körperlich eingeschränkt sind und erst Ausdauer aufbauen müssen, sollten Sie langsam mit Gelenk-schonenden Sportarten starten.

Cardiotraining verbrennt meist etwas mehr Kalorien und steigert die Ausdauer. Krafttraining hilft, die Muskelmasse und den Grundumsatz (Energiebedarf in Ruhe) zu erhöhen. Eine Kombination aus beidem ist langfristig sinnvoll.

Bewertung

Ob wirklich die Gene oder nur unsere Ernährungsgewohnheiten und selbst gewählte Trägheit Schuld am Übergewicht sind, konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Fest steht jedoch, dass bereits leichtes Übergewicht einen direkten, negativen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Schon bei einem leicht erhöhten BMI reagiert unser Körper mit Warnzeichen wie Bluthochdruck, einem erhöhten Blutzuckerspiegel oder Entzündungswerten (z.B. der Gelenke). Langfristig kann dies einen enormen Schaden verursachen.

Übergewicht beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität und kann unter Umständen dazu führen, dass der Alltag stark eingeschränkt wird und die Betroffenen zum Pflegefall werden.

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